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Christophorus - unser Namensgeber

Es lebte einst vor langer Zeit und auch von uns aus schrecklich weit ein junger Mann auf großen Fuß, der junge Mann hieß Reprobus. Er lebte, wie man lesen kann, damals im Lande Kanaan. Dort hörte man die Leute reden, so etwas hätt´es nie gegeben an großer Kraft und starker Hand und dazu noch so viel Verstand. Eines Abends blieb Reprobus noch lange wach, saß da und dachte gründlich nach. "Dem größten Herren will ich finden. Dem will ich dienen, will mich schinden von früh bis spät, tagaus, tagein. Doch muß er wirklich größer sein als alle andern Herrn der Welt an Macht und Ruhm, an Land und Geld. Ein König bin ich nicht, allein, ich will der größte Diener sein!" Am nächsten Tag bei Sonnenschein packt er den Regenmantel ein, sagt allen einen Abschiedsgruß, dann bricht er auf, er geht zu Fuß. Reprobus geht ohne Hast geradewegs hin zum Palast. Da wäre er, aus Kanaan, ob man ihn wohl gebrauchen kann? Der König auf dem Stuhl von Gold nimmt ihn sehr gern in seinen Sold. Eines Tages er dann hört, vom Teufel, der den Frieden stört. Alle andern sind vor Schrecken blass, am Teufel hat niemand Spaß. Auch der König hat sich ungemein erschreckt, Reprobus hat es gleich entdeckt. "Sagt, mächtiger und hoher Mann, wer ist es, der Euch erschrecken kann, daß Ihr bei seinem Namen gleich vor lauter Angst und Furcht erbleicht?" "Sieh, meine Macht, die ist zu Ende, auch fürcht ich, daß mein Glück sich wende, kommt nur der Teufel in die Näh. Aus Berg und Wald, aus Fluß und See, da taucht er auf, zerstört mit Wut hier alles, was sich fügt und gut." Nun ist Reprobus ganz verwirrt und sagt: "So hab ich mich geirrt! In Teufels Dienste muß ich mich begeben, denn bei dem Größten will ich leben!" So hat er Abschied dort genommen. Zum Dank hat er ein Pferd bekommen. Das reitet er im schnellen Trab nach Norden zu, bergauf, bergab. Und singt: "Ich suche einen Herrn mit Namen Teufel, dem ich gern zu Diensten wär, weil man vermeld´, er sei der größte Herr der Welt." Da lacht der Teufel fürchterlich und spricht: "Der Teufel, das bin ich! Du kannst in meinen Dienst eintreten, ein Diener ist mir sehr vonnöten." Der Dienst, ich sag es lieber gleich, nein, dieser Dienst, der war nicht leicht. Der Reprobus hat Nacht und Tag Aufträge, die er gar nicht mag. Was er sich in den Kopf gesetzt, war nicht sehr klug, das merkt er jetzt. Sie reiten durch ein flaches Land. Und plötzlich sieht er rechter Hand ein großes Kreuz am Wege stehn. Jetzt muß es auch der Teufel sehn. Der hält sofort mit seinem Pferd und macht noch auf der Stelle kehrt. Zum ertsen Mal hat Reprobus entdeckt, daß auch der Teufel sich erscheckt. Vor diesem Kreuz nahm er reißaus, und zwar sehr schnell, mit Angst und Graus. "Herr Teufel, sagt mir doch sofort, weshalb Ihr flieht vor jenem Ort, wo sich am Weg ein Kreuz erhebt, undwarum Ihr vor Angst erbebt?" Er murrt: "Es war ein Mensch von Gott gesandt, an dem man gar nichts Böses fand. Komm ich mal an dieses Zeichen, bin ich geschlagen, muß ich weichen." Da hat Reprobus schnell und unverzagt ihm noch im Reiten abgesagt. Nach diesem Dienste sucht er gern den größeren und beßren Herrn. Denn seinem Stolz, dem bleibt er treu, daß er des Größten Diener sei. Er sieht die Hütte da am Bach, sie hat ein sehr geflicktes Dach. Hier wird er freundlich aufgenommen, der Einsiedler sah ihn schon kommen. Reprobus bittet, daß man ihm erzähl von jenem Herrn aus Israel. So hört er, Jesus, Gottes Sohn, das war ein König ohne Kron. Er war es, der die Not ansah, er war den Menschen immer nah, hat sich den Armen und den Kranken, den Traurigen und den Verbannten mit großer Liebe zugewendet, und ihre Angst hat er beendet. Er zeigte, daß uns Gottes Güte für heut und allezeit behüte. Darauf hat Reprobus gebeten, er möchte in Christi Dienste treten, hier dürft er endlich sicher sein, er dient dem größten Herrn allein. "Ihm leiste ich mit ganzer Kraft die allerbeste Ritterschaft. So sagt mir bitte, guter Mann, wie ich dem Christus dienen kann." "Hier in der Nähe fließt ein Fluß, den jeder überqueren muß. Doch keine Brücke hält sich dort, der Fluß riß auch die stärkste fort. So mancher Kahn ist dort versunken, und viele Menschen sind ertrunken. Hier bist du nötig, will ich sagen. Du sollst ab heut hinübertragen, auf deinen Schultern jedermann. Den Dienst sieht Christus gerne an, denn dienst du diesen Menschen gern, bist du ein Diener auch des Herrn!" Das ist für Reprobus ganz neu, doch glaubt er, dass es richtig sei. Er macht sich auf und kommt zum Fluß, baut eine Hütte, nicht sehr groß. Da greift er nach dem großen Stab, den er aus Holz geschnitten hat, und nimmt mit Bündel oder Sack, die Menschen einzeln huckepack. So kommen sie gut durch den Fluß, gesund und warm von Kopf bis Fuß. Da dient er nun jahraus, jahrein, ja, seine Kraft, die war nicht klein. Zwar ist er froh, sein Dienst ist schön, doch würd er Christus gerne sehn. Da tönt es jenseits her vom Fluß: "Hol über, lieber Reprobus!", hört er ein Kind ihn fragen, "Ach bitte, trag mich durch den Fluß!" "Das kann ich wohl, steig auf, mein Sohn!" So geht er los, doch merkt er bald, ihm fehlt jetzt der gewohnte Halt. Denn immer schwerer wird die Last. Er keucht, und einmal wäre er fast am glatten Felsen ausgeglitten. Doch hält er sich. Mit kleinen Schritten erreicht er jetzt das feste Land, ihm zittern Fuß und Hand. Am Ufer bricht er in die Knie. "So schwer wie heute trug ich nie, säh ich dich nicht, so würd ich sagen, ich hätt die ganze Welt getragen.", spricht er und wischt die Stirne ab, dann stützt er sich auf seinen Stab. Der Knabe lächelt: "Du hast recht. Sieh, dein Vergleich ist gar nicht schlecht. Ich bin es, Christus, meine Macht hast du getragen durch die Nacht. Ich seh dich oft und seh es gern, wie du mir dienst, mir, deinem Herrn. Weil du mich trugst, wenn auch mit Beben, will ich dir einen Namen geben. Der Christusträger Reprobus heißt nun hinfort Christophorus." Christophorus ist voller Freud, sein Herz, das lacht, und seit der Zeit tut er noch lieber seine Pflicht. Sein Leben lang vergaß er nicht, wie jenes Kind ihm in der Nacht den neuen Namen hat gebracht. So fand er endlich seinen Frieden. Ein Mönch hat alles aufgeschrieben. Darum erfahren es noch heute, die großen und die kleinen Leute, wie aus dem stolzen Reprobus durch Christus ward - Christophorus.

gekürzt frei nach "Christophorus, Martin, Georg und Nikolaus. Geschichten zum Vorlesen von Renate Vogel. Evangelische Verlagsanstalt Berlin GmbH. 1978. 1. Auflage           

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